HDE sieht Kommission für Straßengüterverkehr des Bundesverkehrsministeriums vor großen Aufgaben

Der Handelsverband Deutschland (HDE) unterstützt die Einsetzung einer Kommission zur Unterstützung der Logistikbranche im Bundesverkehrsministerium. In der vergangenen Woche nahm der HDE an einem Verbändegespräch mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Vertretern der Logistikbranche teil, nach dem die Gründung einer Kommission für Straßengüterverkehr angekündigt wurde. Diese Kommission soll kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen erarbeiten, um die Unternehmen verlässlich zu unterstützen.

„Der Einzelhandel ist auf eine funktionierende und zuverlässige Logistik auf der Straße angewiesen, um seinen Versorgungsauftrag in der Fläche erfüllen zu können. Intakte Straßen, Transportkapazitäten und Fahrpersonal sind eine wesentliche Voraussetzung für die Belieferung der Filialen und Geschäfte des Einzelhandels“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Belastungsgrenze sowohl der Transportbranche als auch der eigenen Flotten des Handels sei erreicht. Hohe Kosten, marode Straßen und mangelhafte Förderung der Transformation zu alternativen Antrieben stellten die Branche vor große Herausforderungen.

Notwendig sind laut HDE Maßnahmen, die sowohl kurzfristig für Entlastung sorgen als auch mittel- bis langfristig den Umstieg auf CO2-freie Transporte ermöglichen. „Die kürzlich umgesetzte Erhöhung der Lkw-Maut und die gleichzeitige Erhöhung der CO2-Bepreisung wirken hier kontraproduktiv und verteuern Straßentransporte, ohne dass ausreichende Alternativen zur Verfügung stehen“, so Genth weiter. Daher müssten kurzfristig wirksame Maßnahmen umgesetzt werden, wie beispielsweise die Vergünstigung von biologischen Kraftstoffen und die Ausnahme von kleinen Nutzfahrzeugen bei der Lkw-Maut, die im Juli in Kraft treten soll. Mittel- bis langfristig müsse zudem die Förderung elektrisch betriebener Fahrzeuge mit entsprechender Lade- und Tankinfrastruktur für Wasserstoff im Fokus stehen, da ein wirtschaftlicher Betrieb aufgrund hoher Investitionskosten kaum denkbar sei.

„Wir erwarten mit der Arbeit der Kommission einen ernsthaften Versuch des Verkehrsministeriums, die Herausforderungen der Straße zu lösen. Die politisch gewollte und richtige Stärkung der Schiene allein reicht nicht aus, um Deutschland in der Fläche und bis in die Städte hinein zufriedenstellend zu versorgen“, betont Genth.